Geschäftsbericht 2021
Aus den Ressorts

Aus den Ressorts

Längst anstehende Revisionen von Weiterbildungsprogrammen und vier neu geschaffene Schwerpunkte standen im Berichtsjahr im Mittelpunkt der Tätigkeiten des Ressorts «Weiterbildungsprogramme». Die Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie hat dabei als erste Fachgesellschaft ein Weiterbildungsprogramm vorgelegt, das auf ein auf dem Nachweis erworbener und erfüllter fachlicher Kompetenzen basiert – ein wichtiger Schritt in Richtung kompetenzbasierte Weiterbildung. Im Ressort «Weiterbildungsstätten» standen die Anerkennung von Weiterbildungsstätten (WBS) und die Visitationen an der Tagesordnung: So wurden 300 Weiterbildungsstätten, davon viele Arztpraxen, anerkannt und über 300 WBS re-evaluiert. Auch konnten 2021 fast 200 Visitationen stattfinden – ein neuer Rekord. Die Arbeiten innerhalb des Ressorts «Fortbildung» waren wiederum stark von Corona geprägt. Es hat sich indes gezeigt, dass sich Online-Fortbildungen wie auch Hybridveranstaltungen sehr gut etabliert haben. Die drei Ressortleiter, Vizepräsident Giatgen A. Spinas, Vizepräsident Jean Pierre Keller und Vizepräsident Raphael Stolz berichten.

Ressort Weiterbildungsprogramme, Prof. Dr. med Giatgen A. Spinas

Im Jahr 2021 konnten – wohl auch dank der pandemiebedingt eingesparten Reisezeit für Fortbildungs- und Kongressaktivitäten – verschiedene Fachgesellschaften längst anstehende Revisionen ihrer Weiterbildungsprogramme (WBP) vornehmen und geplante neue Schwerpunktprogramme ausgestalten und fertigstellen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 17 WBP revidiert sowie vier Schwerpunkte und zwei Fähigkeitsausweise neu geschaffen. Die Revisionen betrafen oft kleinere Anpassungen, wie zum Beispiel die Aktualisierung des Prüfungsreglements oder die Modernisierung der Lerninhalte, zum Teil wurden aber auch umfangreiche Totalrevisionen vorgenommen. So hat die Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie als erste Fachgesellschaft ein auf dem Nachweis erworbener und erfüllter fachlicher Kompetenzen (Entrustable Professional Activities, EPAs) und nicht ein auf die Absolvierung von Weiterbildungsperioden basierendes WBP vorgelegt, das nun als «Leuchtturmprogramm» an definierten Pilotkliniken erprobt wird. Dies ist ein wichtiger und wegweisender Schritt in Richtung kompetenzbasierte Weiterbildung.

Die vier neu geschaffenen Schwerpunkte «Spezialisierte Kinderchirurgie» mit elf Modulen, «Uro-Onkologie», «Rekonstruktive Urologie», «Komplexe Endo-Urologie» und die neuen Fähigkeitsausweise «Interventionelle Angiologie» und «Targeted Neonatal Echocardiography, TNE» widerspiegeln die zunehmende Spezialisierung komplexer chirurgischer Eingriffe und diagnostischer Interventionen und die zwingende Konzentration derselben auf wenige spezialisierte Weiterbildungsstellen, damit die Qualität der Weiterbildung sichergestellt werden kann. Auch dies ein Hinweis, dass die Zukunft der ärztlichen Weiterbildung in der Etablierung kompetenzbasierter Formate liegt.

Ressort Weiterbildungsstätten, Dr. med Jean Pierre Keller

Ein Jahr ist vorüber, und es ist an der Zeit, Sie über das Wichtigste zu informieren, das sich im vergangenen Jahr in meinem Hauptsektor getan hat: den Weiterbildungsstätten.

Wie in der Vergangenheit nahmen die Anerkennung von Weiterbildungsstätten (einschliesslich Arztpraxen) und die Re-Evaluationen oder Änderungen der Kategorien von Weiterbildungsstätten einen Grossteil unserer Zeit in Anspruch. Wir haben mehr als 300 zusätzliche Weiterbildungsstätten anerkannt, die meisten davon Arztpraxen, und mehr als 300 weitere, zuvor bereits anerkannte Weiterbildungsstätten re-evaluiert, meist im Zusammengang mit einem Chefarztwechsel. Einige Weiterbildungsstätten (vor allem Arztpraxen) wurden aus verschiedenen Gründen von der Liste gestrichen.

Diese umfangreiche Arbeit der ständigen Aktualisierung erfordert die Mitarbeit der Chefärztinnen und -ärzte der verschiedenen Weiterbildungsstätten sowie der Delegierten aller Fachrichtungen in den Weiterbildungsstättenkommissionen – eine mitunter undankbare, aber sicher notwendige Arbeit.

Einen weiteren grossen Teil unserer Arbeit stellt die Organisation der Visitationen von Weiterbildungsstätten dar. 2021 konnten fast 200 Visitationen (ein neuer Rekord!) stattfinden, trotz den organisatorischen Schwierigkeiten aufgrund von Covid-19. Für diese Visitationen sind wir natürlich stark von den Kompetenzen und der Zeit der Kolleginnen und Kollegen der Visitationsteams abhängig, denen ich an dieser Stelle herzlich danken möchte.

Und last but not least gilt auch allen Fachspezialistinnen des SIWF unter der fachkundigen Leitung von Renate Jungo unser Dank. Sie sind die treibende Kraft hinter der gesamten Arbeit, die im Hintergrund stattfindet, und erleichtern uns unsere Arbeit sehr. Ohne ihren Einsatz ginge gar nichts.

Ressort Fortbildung, Dr. med Raphael Stolz

Natürlich wurde auch die Fortbildung durch die Pandemie einmal mehr stark beeinflusst. Im Jahr zwei von Corona zeigte sich aber doch, dass das System sehr stark anpassungsfähig ist. Neben der Erleichterung der Vorgaben durch das SIWF und auch durch die Fachgesellschaften haben sich Online-Fortbildungen wie auch Hybridveranstaltungen sehr gut etabliert. Diskussionspunkt bildet immer wieder die Nachweispflicht, die vom Gesetzgeber vorgegeben ist. Mit der Fortbildungsplattform des SIWF besitzen wir ein hervorragendes Instrument, um einfach und unkompliziert die Nachweise sammeln zu können. Leider wird dies immer noch häufig als «Erbsenzählen» und «Überwachung» missverstanden. Es ist aber wohl auch im Sinne unserer Patientinnen und Patienten, wenn die Ärzteschaft auch transparent nachweisen kann, wie sie die Fortbildung absolviert. Nur mit dieser Transparenz ist es überhaupt auch möglich, drohende Rezertifizierungs-Argumente zu widerlegen.

In der ganzen Ressortarbeit werden wir von den Mitarbeitenden im Sekretariat tatkräftig und kompetent unterstützt. Diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt ein grosses Dankeschön!

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